Wir haben nichts gegen die anderen – und nun?

„Ich halte es jedoch für falsch, ohne Grund einen Keil zwischen die Gewerkschaften zu treiben.“ So die Aussage des ver.di-Kollegen Praast auf Befragung der Peiner Allgemeinen Zeitung am 31.03.2015.

Da können wir nur zustimmen … aber weiterhin die Frage stellen: Warum macht es die ver.di dann doch? Der Versuch, die Verantwortung für die Situation und das eigene Verhalten bei anderen, etwa der komba oder der Presse zu suchen, ist gescheitert. Zu offenkundig ist die mangelnde Kooperationsbereitsschaft der ver.di.

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Artikel in der Peiner Allgemeinen Zeitung vom 01.04.2015

Die ver.di hätte am 07. April die Chance gehabt, die Bereitschaft zur notwendigen Kooperation zu zeigen und einen gemeinsamen Streiktag in Peine mit der komba durchzuführen. Diese Chance wurde verpasst. Es wurde verpasst, den Arbeitgebern gemeinsam Stärke zu demonstrieren.

Was bleibt, ist die Frage, wann sich die ver.di endlich wieder auf das Wesentliche besinnt – auf die Kolleginnen und Kollegen, deren Forderungen es durchsetzen gilt. Das fragen sich die Mitglieder von komba, von ver.di und auch nicht organisierte Kolleginnen und Kollegen in den Einrichtungen und Verwaltungen. In den letzten Tagen ist durch unsere Arbeit in den Kitas deutlich geworden, dass die Kolleginnen und Kollegen die durch ver.di verursachte Situation nicht verstehen. Viele Fragen wurden an uns gerichtet, die von den Funktionären der ver.di zu beantworten wären.

Warum werden gewerkschaftsinterne Interesse über die Interessen der zu vertretenden Kolleginnen und Kollegen im Sozial- und Erziehungsdienst gestellt? Warum werden bereits getroffene Vereinbarungen für ein gemeinsames Vorgehen zurückgepfiffen? Warum werden Kolleginnen und Kollegen, die in der komba organisiert sind verbal angegangen und diskreditiert? Warum lässt die ver.di es zu, dass die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes ein vergleichbar schlechtes Bild abgeben, wie GDL und EVG in den Tarifrunden der Bahn? Warum ist es nicht möglich, den Forderungen durch gemeinsame Aktionen Nachdruck zu verleihen? Sieht die ver.di einen Alleinvertretungsanspruch? Wovor hat die ver.di Angst?

Als Gewerkschaften für den öffentlichen Dienst und im Kontext der laufenden Verhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst sollten wir gemeinsam für alle Beschäftigten stehen und so beweisen, dass es uns um die Sache geht.

Im Verständnis der Gewerkschaften kann nur Solidarität zählen und keine Ausgrenzung. Konkurrenzdenken und Uneinigkeit schadet am Ende der ganzen Gewerkschaftsidee.

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Artikel in den Peiner Nachrichten vom 30.03.2015